Ehrenfriedhof Diersfordt während der Einweihung am 23.10.1945.
Britischer Ehrenfriedhof Reichswald bei Kleve.
Britischer Ehrenfriedhof Reichswald bei Kleve.
Kriegsgräber
An die letzten Kriegsmonate am Niederrhein erinnern vor allem die zahlreichen Kriegsgräberstätten. Die meisten Militärangehörigen, die ihr Leben bei den Kämpfen in unserer Region verloren, fanden auf einem dieser Friedhöfe ihre letzte Ruhe. Es gibt am Niederrhein deutsche und britische Kriegsgräberstätten; der kanadische Soldatenfriedhof liegt bei Groesbeek in den Niederlanden. Die amerikanischen Kriegstoten sind in Margareten in den Niederlanden bestattet worden.
Eine unvollständige Liste der Soldatenfriedhöfe am Niederrhein findet sich hier. Einige der größten Anlagen sind hier in Bild und Video vorgestellt.
Hier soll eigentlich eine Karte zu sehen sein.
- Friedhof deutscher Soldaten, - Friedhof des Commonwealth, - Denkmal
Hier ruhen 2718 Kriegsopfer. Die meisten sind gefallene oder in Lazaretten verstorbene deutsche Soldaten. Etwa 400 der Opfer sind Zivilisten, die beim Bombenagriff auf Kleve am 7. Oktober 1944 getötet wurden. Dazu kommen etwa 200 Zwangsarbeiter verschiedener Nationen, die bei ihrem Einsatz am Westwall ums Leben kamen.
Die Anlage liegt am Hang. An der Talseite ist sie von massiven Mauern eingefasst. So konnte das Gräberfeld weitgehend eingeebnet werden. Die Toten ruhen in Doppelreihen, durchzogen von Rasenwegen, dazwischen Kreuzgruppen aus jeweils 3 Steinen. Eine Besonderheit: Im Mittelpunkt steht eine Krypta über 40 unbekannten Toten.
Hier ruhen 77 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges: 73 deutsche Soldaten und 4 Niederländer.
Die damalige Gemeinde Dingden hatte kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Erweiterung des Gemeindefriedhofes vorgenommen. Man beabsichtigte dann, die auf den Schlachtfeldern Europas gefallenen Dingdener in ihren Heimat zu überführen und dort zu bestatten. Der Kriegsverlauf machte diese Planung hinfällig. Nach vielen Diskussionen begann man im Jahr 1947 mit der Umbettung der deutschen Kriegstoten auf das jetzige Gräberfeld. Nach amtlicher Liste werden dort 73 Soldatengräber genannt. Darunter befinden sich auch drei deutsche Soldaten, die auf Veranlassung der Angehörigen zur Dingdener Ehrenanlage umgebettet wurden. 1965 kam die Dingdener Ehrenanlage zu ihrem jetzigen Aussehen. Die mit den Jahren verwitterten Holzkreuze wurden gegen Steinkreuze ausgetauscht.
Hier ruhen 90 Kriegstote. Es sind 88 Soldaten der Wehrmacht sowie Angehörige des Volkssturms und des Reichsarbeitsdienstes (RAD), die vor allem zwischen dem 24. und 26. März 1945 in Bienen, Vrasselt, Praest oder Grietherbusch im Kampf um den Brückenkopf Rees gefallen sind. 14 dieser Opfer sind unbekannt. Zwei der Unbekannten sind niederländische Kriegstote, vermutlich verschleppte Zivilisten, die als Insassen des Lagers Bienen Zwangsarbeit leisten mussten.
Hier ruhen 871 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkrieges, darunter 347 Unbekannte. 119 der hier bestatteten Soldaten starben im Reserve-Lazarett, das im Herbst 1944 im nahegelegenen Haus Aspel eingerichtet worden war. Diese Verstorbenen waren zumeist Opfer der Kämpfe, die nach der alliierten Luftlandung bei Arnheim und Nimwegen in den Niederlanden stattfanden. Die meisten der hier Bestatteten waren jedoch Opfer der Kämpfe am Niederrhein in Februar und März 1945.
Diese Kriegsgräberstätte wurde 1945 von der US-Armee für deutsche Kriegstote angelegt. Auf einem Acker des alten Voshalshofes bestatteten die Amerikaner zunächst 618 deutsche Gefallene. 1963 sind Kreuze aus Rührsandstein errichtet worden.
Heute ruhen hier ruhen 891 Kriegstote des II. Weltkrieges. 888 davon sind Deutsche, zwei stammen aus der ehemaligen, einer aus den Niederlanden.
Hier ruhen 2004 Kriegstote des Zweiten Weltkriegs. Wie die meisten Ehrenfriedhöfe liegt auch dieser Platz recht versteckt umgeben von Wald. Nur ein unscheinbaren Schild an der Landstraße weist auf den Friedhof. Ungewöhnlich: Entlang des Hinweges sind unzählige Grabtafeln mit Inschriften zu Containern gestapelt. Informationen dazu fand ich nicht. Gelten sie vermissten Kriegstoten, die nicht begraben werden konnten?
Nach dem Zuweg mit Info-Tafeln und einem Treppenaufgang öffnet sich eine Allee, deren Endpunkt die mächtige Hochkreuzgruppe bildet. Umgeht man die drei Kreuze, ist der Blick frei auf das Gräberfeld.
Ein verwunschener Ort, der mich zum stillen Verweilen eingeladen hat. (Anmerkung des Autors)
516 deutsche und 2 niederländische Gefallene des II. Weltkrieges, darunter 106 Unbekannte sind hier begraben. Soldaten, die bei den Kämpfen während der Rheinquerung im März 1945 bei Bislich den Tod fanden. Auf der Tafel am Friedhof ist zu lesen: "Diersfordt war der erste Friedhof, der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Niederrhein ausgebaut wurde. Auf der sogenanten Denkmalswiese, in der Nähe des Schlosses Diersfordt, das im Krieg als Hauptverbandsplatz eingerichtet war, entstand der Friedhof. Die Wiese bekam ihren Namen durch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1896 hier errichtet wurde. ... Der Friedhof wurde am 23. Oktober 1949 ... eingeweiht."
Umgeben von dichtem Wald liegt der Friedhof recht verwunschen und versteckt. Vor dem Eingang das Denkmal Kaiser Wilhelm II. Eigentlich nicht zum Thema passend.
Kriegsgräber auf dem Friedhof in Wesel an der Caspar-Baur-Straße
Hier ruhen 984 Kriegsopfer. 270 sind Tote des Ersten Weltkriegs, die zum größten Teil in Weseler Lazaretten verstarben. Außerdem liegen hier auch einige Tote der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen beim „Ruhraufstand“ im Jahr 1920. Dazu kommen 714 Tote des Zweiten Weltkriegs, die zwischen 1939 bis 1945 in Wesel ums Leben kamen. Unter der Gesamtzahl der Toten sind 853 Deutsche, 115 Opfer aus der ehemaligen Sowjetunion, drei Polen, acht Niederländer und fünf „sonstiger Nationalität“.
Kriegsgräber auf dem Friedhof in Hünxe Drevenack an der Hünxer Straße
Der Friedhof liegt am Rande des Gemeindefriedhofes. Die Gräber sind durch die mittlerweile hohe Vegetation erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Auch die Gehwege wachsen zu. Eine Hinweistafel fehlt. Laut Volksbund Kriegsgräberfürsorge liegen hier 115 Kriegstote aus dem II. Weltkrieg. 101 deutsche Gefallene, 12 aus der ehemaligen Sowjetunion und 2 jugoslawische Gefallene. Versteckt hinter der Leichenhalle liegt ein Bereich mit ehemaligen Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion und der Ukraine.
Die überwiegende Zahl der Angehörigen der Commonwealth-Streitkräfte, die in Deutschland starben, sind auf den 15 Kriegsgräberstätten bestattet, die von der Commonwealth War Graves Commission mit Unterstützung und Entgegenkommen des deutschen Volkes unterhalten werden. Denjenigen, deren Gräber unbekannt sind, wird an Vermißtendenkmälern gedacht.
Bei unseren Besuchen fiel uns der ausgesprochen gepflegte Zustand dieser Stätten auf. Bei jedem Besuch waren Gärtner bei der Arbeit. Die folgenden Bilder geben dies wieder.
Britische Kriegsgräberstätte im Reichswald bei Kleve
Hier liegen 7672 alliierte Gefallene des II. Weltkrieges, die überwiegende Mehrheit englische Soldaten. Dieser Friedhof gilt als der größte Kriegsgräberfriedhof des Commonwealth in Deutschland.
Die meisten der hier Bestatteten waren Luftwaffensoldaten (Flugzeugbesatzungen), deren sterbliche Überreste nach dem Krieg aus Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach, Essen, Aachen und Dortmund überführt wurden; 450 der Gefallenen wurden aus Köln umgebettet. Die hier bestatteten Männer der anderen Teilstreitkräfte verloren ihr Leben größtenteils in der Schlacht am Niederrhein oder beim Vormarsch vom Rhein zur Elbe. 3334 Kriegstote sind hier begraben, 2458 sind Briten, 516 Kanadier, 240 Australier, 104 kamen aus Neuseeland, außerdem gibt es Gräber für südafrikanische und polnische Kriegstote.
ist der größte Friedhof der Alliierten auf niederländischem Gebiet bei Groesbeek in der Nähe von Nijmegen. Viele von Ihnen Fielen bei den Kämpfen um den Niederrhein.
Insgesamt stehen auf dem Friedhof 2619 Grabmale, 2331 der Gefallenen sind Kanadier. Die Namen von 1014 vermissten und verschollenen Soldaten sind an den Wänden der beiden Pavillons des Ehrenmals am Eingangsbereich gelistet. Auf dem höchsten Punkt des Friedhofs steht ein Cross of Sacrifice, das weltweit verbreitete Ehrenkreuz des Commonwealth.
Der Overloon War Cemetery ist ein britischer Friedhof in Overloon/Niederlande. 280 Gefallene des 2. Weltkriegs sind hier begraben. 265 britische Soldaten, 14 britische Flieger und ein Niederländer. Die meisten der Toten auf diesem Friedhof wurden während der schweren Kämpfe Oktober/November 1944 getötet. Die Region südlich und westlich der Maas wurde damals von den Deutschen während einer 10 Tage dauernden Panzerschlacht befreit, der Schlacht von Overloon. Mehr Informationen dazu finden Sie im nahe gelegenen Kriegsmuseum Overloon. Auf dem Friedhof steht, wie auf Commonwealth-Kriegsfriedhöfen üblich, ein von Sir Reginald Blomfield entworfenes Gedenkkreuz (Cross of Sacrifice). Gefertigt aus Stein mit eingearbeitetem Bronzeschwert. Der Friedhof wurde von Philip Hepworth entworfen.
ist der einzige amerikanische Soldatenfriedhof im Königreich der Niederlande. Er liegt bei Margraten in der Nähe von Maastricht. Am 7. Juli 1960 wurde die Kriegsgräberstätte eingeweiht. Zurzeit liegen hier etwa 8.800 Gefallene auf der 26 Hektar großen Anlage.
Das Denkmal steht an der Kreuzung Wylerbaan/Derdebaan bei Groesbeek. Es soll an die Soldaten vom 508th Parachute Infantry Regiment der 82. US Airborne Division erinnern, die hier am 17. & 18. September 1944 während der Operation Market Garden gelandet sind. Das Denkmal soll auch an die Operation Veritable oder auch „Schlacht im Reichswald“ erinnern, die an diesem Ort am 08. Februar 1945 startete.
Auf einer Seite ist ein amerikanischer Lastensegler abgebildet.
Erinnerungstafeln am Rathaus Hamminkeln. Bild: Ortwin Nißing
An einer Wand vom Rathaus in Hamminkeln (Brüner Straße 9) wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Gedenktafeln in Verbindung mit der alliierten Luftlandung angebracht.
Ein Gedenkstein an der Güterstraße erinnert an die Soldaten vom 2nd Battalion, Oxford and Buckinghamshire (Ox and Bucks) Light Infantry.
Gedenkplatte an einer B-24 Absturzstelle in Hünxe. Dass man mit dem Hinweis auf die genaue Örtlichkeit das Begehren einiger Sondengänger weckt, halte ich für wahrscheinlich.