16. März
2025
Start der Fotoausstellung „80 Jahre Xanten“
Xanten zum Kriegsende und Xanten heute.
Die Ausstellung stellt Fotos, die vor 80 Jahren in der Stadt gemacht worden sind, aktuellen Aufnahmen aus denselben Perspektiven gegenüber.
Toter amerikanischer Soldat vor gelandetem Lastensegler bei Hamminkeln
2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Dieser Krieg traf 1944 und 1945 auch den Niederrhein. In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich in unserer Region eine rege Erinnerungskultur zum Thema Zerstörung und Krieg. Doch die Zeitzeugen, die vom Schrecken dieser Zeit berichten konnten, sind größtenteils nicht mehr unter uns. Aus diesem Grund wollen wir von nun an diese Website unterhalten. Unser Ziel ist, die lokale Tradition der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg fortzuführen und aus heutiger Perspektive Informationen über das Kriegsgeschehen am Niederrhein zu liefern.
In unserer Region spielte sich ein wichtiges Kapitel auf dem Weg zur Beendigung des zweiten Weltkriegs ab: Alliierte Truppen eroberten den linken Niederrhein, überschritten dann den Rhein und stießen anschließend weiter in das Deutsche Reich vor, um die Wehrmacht zu besiegen und die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus zu beenden.
Nach der Landung der Alliierten an der Küste der Normandie im Juni 1944 stehen ihre Truppen im September 1944 and der belgisch-niederländischen Grenze. In den Niederlanden wollen sie nun den Rhein überschreiten, um dann in Richtung Deutschland vorzurücken. Amerikanische und britische Fallschirm- und Luftlandetruppen landen am 17. September 1944 bei Eindhoven, Nimwegen und Arnheim. Doch die Deutschen halten sie auf, die Alliierten können den Rhein bei Arnheim nicht überwinden. Über vier Monate lang wird weiter auf niederländischem Boden gekämpft. Am 8. Februar 1945 starten aus dem Raum Nimwegen kanadische und britische Truppen eine Offensive, um den linken Niederrhein im Bereich zwischen Kleve, Geldern und Büderich zu erobern. Unterstützt werden sie von amerikanischen Truppen, die ab dem 22. Februar 1945 von Südwesten über Venlo und Rheinberg in Richtung Wesel vorstoßen. Bis zum 11. März 1945 haben die Alliierten die gesamte linke Rheinseite erobert. Sie bereiten nun den Angriff über den Rhein vor – bei Wesel, Bislich, Rees, sowie zwischen Spellen und Dinslaken wollen sie auf der rechten Rheinseite Fuß fassen, um dann nördlich des Ruhrgebiets weiter vorzustoßen.
Dieser „Rheinübergang“ ist für die Alliierten ein wichtiger militärischer Schritt zur Beendigung des Krieges. Zudem hat die Überwindung des wohl bekanntesten deutschen Flusses eine hohe symbolische Bedeutung.
Im Februar 1945 zerstören amerikanische und britische Bomber in mehreren Angriffen die Stadt Wesel. Die Alliierten betrachten die Stadt als Verkehrsknotenpunkt und als militärisch wichtiges Ziel, da deutsche Truppen die Weseler Rheinbrücken nutzen.
Am Abend des 23. und am 24. März 1945 setzen britische und amerikanische Truppen in Schwimmpanzern und Sturmbooten über den Rhein. Sie greifen die deutschen Verteidiger bei Wesel, Bislich, Rees sowie zwischen Spellen und Dinslaken an.
Am 24. März 1945 landen im Bereich zwischen Wesel, Hamminkeln und Mehrhoog fast 20.000 alliierte Soldaten an Fallschirmen und in 1300 Lastenseglern. Der Angriff mit dem Codenamen „Operation Varsity“ gilt als die größte Luftlandung der Geschichte.
Auf der linken Rheinseite wird die Zivilbevölkerung im März 1945 von den Alliierten in einem Lager in Bedburg interniert. Zivilisten auf der rechten Rheinseite geraten ab dem 23. März 1945 zwischen die Fronten und stehen plötzlich alliierten Soldaten gegenüber.
Die Eroberung des rechten Niederrheins war nach einer Woche mit der Einnahme von Emmerich am 31. März 1945 erfolgreich abgeschlossen. Auf alliierter Seite waren beim Rheinübergang und der Luftlandung insgesamt über 2300 Soldaten gestorben, die meisten davon am 24. und 25. März. Verluste in ähnlicher Höhe können für die deutsche Seite angenommen werden. Über 16.000 deutsche Soldaten gerieten bei den Kämpfen um den Rheinübergang in Gefangenschaft.
Die Brückenköpfe bei Wesel, Bislich, Rees, Dinslaken und Spellen, waren bereits nach drei Tagen zu einem großen rechtsrheinischen Brückenkopf vereint worden. Im Bereich zwischen Dinslaken und Emmerich bauten Pioniere zu nächst 20 Pontonbrücken, dann begannen sie, bei Wesel, Bislich und Rees weitere „semi-permanente“ Brücken auf Pfeilern zu errichten. Alliierte Truppen konnten den Rhein fortan ungehindert überqueren. Auf dem rechten Niederrhein hatten die kanadische 1. Armee und die ihr unterstellten britischen Truppen nun eine Absprungbasis, von der aus sie die nördlichen Provinzen der Niederlande befreien konnten. Am 13. April nahmen britische Truppen Arnheim ein. Die Stadt hatte nach der gescheiterten Luftlandung im September 1944 noch fast sieben Monate unter deutscher Besatzung gestanden. Die Kämpfe zur Befreiung der Niederlande dauerten noch bis zum 4. Mai an. In Deutschland stießen die alliierten Truppen vom Niederrhein in Richtung Osten und Norden vor. Am 15. April wurde das Konzentrationslager Bergen-Belsen durch britische Einheiten befreit - sie gehörten zur britischen 11. Panzerdivision, die bei Wesel den Rhein überquert hatte.
Am 4. Mai nahm Feldmarschall Montgomery in der Lüneburger Heide eine erste Teilkapitulation der Wehrmacht entgegen – die deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, in den Niederlanden und Dänemark ergaben sich. Im allliierten Hauptquartier in Reims in Frankreich folgte am 7. Mai die bedingungslose Kapitulation aller Truppen der deutschen Wehrmacht. Dieser Akt wurde auf Betreiben der Sowjetunion am späten Abend des 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst wiederholt. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa.
Start der Fotoausstellung „80 Jahre Xanten“
Xanten zum Kriegsende und Xanten heute.
Die Ausstellung stellt Fotos, die vor 80 Jahren in der Stadt gemacht worden sind, aktuellen Aufnahmen aus denselben Perspektiven gegenüber.
Führung zum Xantener Röhrenbunker und seinen Zeitzeugen
Sonntag, 30.03.2025, 14 Uhr, Treffpunkt Eingang APX Stadtzentrum
Wie Dingden 1945 die Befreiung erlebte
Der Heimatverein Dingden zeigt am 23. und 30. März eine Sonderausstellung zur Luftlandung der Alliierten vor 80 Jahren.
Europa und 80 Jahre Freiheit
Das große Abenteuer von Hoffnung, Mut und Gemeinsamkeit
Sonntag, 06.04.2025, 11.00 Uhr, Rathaus Xanten, Festvortrag Drs. Wiel Lenders
Luftmunitionsanstalt 2/VI
Samstag, 19.04. 2025, 11:00 Uhr, Parkplatz Krankenhaus Xanten
Dort, wo heute das Sankt Josef Hospital Xanten steht, war zwischen 1939 und Kriegsende eine Munitionsfertigungsanlage und später ein Munitionslager. 1942 und 1944 kam es zu zwei Munitionsunglücken, bei denen viele Zivilisten und Soldaten getötet wurden. Die Spuren der „Muna“ sind bis heute in der Hees zu finden.